Geographie

„Nichts bildet und kultiviert den gesunden Verstand mehr als Geographie.”
Immanuel Kant (1724 – 1804): Vorlesungen zur Physischen Geographie.

Geographie als Schulfach – weit mehr als nur Länderkunde!

Die Einflussnahme des Menschen auf den Raum und die vielfältigen Wirkungsbeziehungen, die sich aus der Interaktion der auf der Erde vorhandenen bzw. vom Menschen ausgehenden Wirkungsfaktoren ergeben, machen die Komplexität, allerdings auch den Reiz und die Anziehungskraft des Faches Geographie aus: Welche Konsequenzen bringen z. B. Globalisierung, Klimawandel oder die Finanzkrise mit sich? Welche Lösungen finden andere Kulturen, um ihr Zusammenleben sinnvoll zu organisieren? Welche Probleme gibt es – und welche Maßnahmen können dagegen ergriffen werden?

Als Schulfach inzwischen weit über ihr angestaubtes Länderkunde-Image hinausgewachsen, werden ab der 5. Klasse breitgefächerte Wissens- und Methodengrundlagen in konzentrierter Form vermittelt, die im Laufe der Mittelstufe um zahlreiche analytische Kernkompetenzen erweitert werden.

Diese sind unverzichtbare Grundlage bei der Auswertung und integrierten Beurteilung unterschiedlichster Materialien, Texte und Quellen, die, weit über die Geographie hinausweisend, in hohem Maße allgemeinbildend und die Urteilsfähigkeit schulend fortwirken und auch beim Einsatz in anderen Fächern äußerst hilfreich sind.

Die systematische Vermittlung dieser Kernkompetenzen und die thematische Vielseitigkeit des Faches bilden die Basis dessen, was für viele Schüler die Geographie auch in der Oberstufe zum beliebtesten profilgebenden Fach macht.


Teil des Geographieunterrichts sind auch gelegentliche Exkursionen

Schule mal anders - Das Klimahaus in Bremerhaven

ein Erlebnisbericht von Oscar Zickur mit Bildern von Vassil Karabadjakov, beide 7a (SJ21/22)

Mittwochmorgen, 5:40, der Wecker klingelt, Aufstehen, Zähneputzen, Nachrichten checken, dann um 6:56 an der U-Bahn, weiter nach Klein-Borstel. Aus der U-Bahn raus und dorthin, wo auch schon um diese Uhrzeit Lärm ertönt. Es sind die Altglascontainer, am großen Parkplatz, vor denen sich die Siebtklässler*innen tummeln. Die Reisebusse warten schon. Dann, endlich geht es los, alle Klassen sitzen in den Reisebussen und es herrscht eine gute Stimmung. 2,5 Stunden im Bus, Wahrheit oder Pflicht, stricken, häkeln, essen, die Busfahrt ging schnell vorbei.

Endlich, die Busse halten an. Auf der anderen Seite des Kanals steht ein hochmodernes Gebäude, ein Schiff aus Glas. Eine gläserne Brücke dient zur Überquerung des Flusses und ist das Mittel, das uns dort hin bringt – an den hoch angepriesenen Ort – das Klimahaus in Bremerhaven.
Dort angekommen werden uns die Verhaltensregeln kurz per Film erklärt. Ein Kinosaal voller Siebtklässler*innen schaut gebannt auf eine Leinwand.

Dann geht es endlich los, eine Reise von Bremerhaven, nach Bremerhaven, entlang der Schweiz, Samoa, der insektenreichsten Region der Welt, einer staubtrockenen Wüste, Krokodilen, Gletschern, Erdbeben, Eisbären und an einem Forschungszelt einer Gruppe Antarktisforscher vorbei. Und all das in nur 2,5 h Aufenthaltszeit. In dieser kurzen Zeit kommt man vorbei and jodelnden Alpenbewohnern, kann Kühe melken oder so groß sein wie eine Fliege. Und dann gibt es etwas, was das Ganze so besonders macht, man kann innerhalb von 2,5 Stunden vor Hitze in der Wüste völlig erschöpft sein, Schlangen, Schildkröten, Warane und Krokodilen in die Augen blicken oder am Südpol spüren, wie dünn so ein T-Shirt doch ist.

Kurz gesagt, haben wir alle Klimazonen, deren Temperaturen, Vegetation, Bewohner, Luftfeuchtigkeit, Gefahren und vor allem deren Bedrohung durch den Klimawandel kennengelernt, das was wir in den letzten Monaten erarbeitet haben, alle hautnah erlebt, teils mit großem Respekt vor den Lebensgewohnheiten der Einwohner und deren kargem Lebensstil, teils mit Neid um unberührte Natur, deren spannenden Tierbestand. Wir durften praktisch in den Atlas und nicht der Atlas auf unseren Tisch. Wir durften Schule machen, aber anders.