Besuch Seegerichtshof

Englisch in der Oberstufe: Besuch des Internationalen Seegerichtshofes

Die ganze Welt mitten in Hamburg? Zwischen Elbstrand, Botanischem Garten und Nienstedtener Dorf-Idylle steht ein licht-durchfluteter, sehr moderner Großbau neben einer winzig anmutenden Villa, die einst groß wirkte, als sie noch in privater Hand lag und auf den riesigen Grasflächen ihres Gartens die Pferde der Besitzer grasten und herum galoppierten. Mittlerweile beherbergt dieses ehemals majestätisch wirkende Grundstück einen Ort internationaler Gerichtssprechung.

Das S2 von Frau Schneider unternahm eine Exkursion zu diesem sehr internationalen Ort in Hamburg: Dem Internationalen Seegerichts-Hof (ISGH; englisch International Tribunal for the Law of the Sea (ITLOS); französisch Tribunal international du droit de la mer (TIDM)). Personen- und Gepäckkontrolle fast wie beim Check-in am Flughafen: hier kam spätestens an, was für ein wichtiger Ort dieser Gerichtshof ist. Bereits beim Empfang wurde teils auf Englisch gesprochen. Jeder wurde namentlich kontrolliert und das Gepäck durchleuchtet. Die gesamte Führung fand in der Fremdsprache statt, denn Englisch und Französisch sind die Verkehrssprachen an diesem Gericht. Ban Ki-moon eröffnete die Führung, wenn auch nur vom riesigen Bildschirm aus.

Der Internationale Seegerichtshof ist ein internationales Gericht, das auf der Grundlage des Seerechtsübereinkommens (SRÜ) der Vereinten Nationen von 10. Dezember 1982 als selbständige Organisation im UN-System tätig ist. Der ISGH wurde am 1. Oktober 1996 mit Sitz in Hamburg gegründet. Während der Internationale Gerichtshof in Den Haag lediglich für Streitigkeiten zwischen Staaten zuständig ist und in dieser Hinsicht eine Konkurrenz für seerechtliche Streitigkeiten darstellt, kann der ISGH unter bestimmten Voraussetzungen auch von Privatpersonen und Internationalen Organisationen angerufen werden. Es können dem ISGH auch andere internationale Streitigkeiten übertragen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass ein Bezug zum Seerecht gegeben ist.

Bemerkenswert war aus Sicht der Schüler vor allem Hamburgs Internationalität, so dass es sogar möglich ist, dass Deutsch nicht offiziell gesprochen wird. Hier treffen Menschen aus aller Welt zusammen, seien es die Richter, die dort ihre Arbeit erledigen, seien es Dolmetscher, seien es junge Juristen, die sich fortbilden wollen. Praktika und Sommerakademien werden für junge Juristen im Bereich Internationales Recht ermöglicht. Schüler können hingegen lediglich ein Führung mit machen oder einer Anhörung oder Verhandlung als Gast beiwohnen.

Bericht von Kathrin Schneider