Eine Traumreise in der Kunsthalle

 

Am Freitagnachmittag wurde in der Hamburger Kunsthalle ein ganz besonderer Moment gefeiert: Zum ersten Mal wurde der neue Thomas-Sello-Preis verliehen. Der Wettbewerb richtete sich an 5. und 6. Klassen aller Schulformen in Hamburg und ist benannt nach Thomas Sello, dem Gründer des Fördervereins Malschule in der Kunsthalle, der im vergangenen Jahr den Vorsitz an Sibylle Kollwitz übergeben hat.

 

Schon beim Eintreffen im Werner-Otto-Saal war zu spüren, dass es ein besonderer Nachmittag werden würde. Aufgeregte Schülerinnen und Schüler, stolze Familien, gespannte Lehrkräfte, Schulleitungen und Kunstbegeisterte füllten den Saal. Nach einer Begrüßung durch die neue Vorsitzende des Fördervereins sprach auch Thomas Sello selbst und machte noch einmal deutlich, wie wichtig ihm die kreative Arbeit mit Kindern über all die Jahre hinweg war.

 

Dann wurde es richtig spannend. Die teilnehmenden Klassen hatten in den vergangenen Monaten nach einem Ausstellungsbesuch und Workshop in der Malschule ihre eigenen künstlerischen Beiträge zum Thema „Träume“ im Unterricht entwickelt. Die Jury, bestehend aus Mitarbeitenden der Kunsthalle, dem Förderverein und Thomas Sello, hatte die Einreichungen gesichtet – jetzt wurden sie dem Publikum vorgestellt.

 

Als die 6a des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ihren Stop-Motion-Film mit dem Titel „6a auf Traumreise“ präsentierte, wurde es still im Raum. Der Film war im Kunstunterricht unter der Leitung von Frau Hernaiz entstanden. Die Kinder hatten über Wochen mit großer Sorgfalt ein Drehbuch geschrieben, Regie geführt, per Collagetechnik und Stop Motion mehr als 500 Einzelbilder gestaltet und dabei unzählige Schmetterlinge, Blumen und Fantasiewesen ausgeschnitten. Besonders beeindruckend und im Film deutlich spürbar war, dass die ganze Klasse einfach toll im Team zusammengearbeitet hat.

Und dann der große Moment: Die 6a wurde feierlich auf die Bühne gebeten – sie hatte den ersten Preis gewonnen und durfte sich über ein Preisgeld von 2.000 Euro freuen. Auf der Bühne jubelten die Schüler*innen, zwei von ihnen hielten eine Oskar-würdige Dankesrede. Im Saal gab es riesigen Applaus.

 

Für die 6a war es ein unvergesslicher Tag. Was sie mit dem Preisgeld anfangen wollen, muss noch diskutiert und abgestimmt werden. Eines steht für die Klasse jedoch schon fest: Ein Teil des Gewinns soll an einen guten Zweck gespendet werden.