Am 18. Januar 2025 feierte das Albert Schweitzer Jugendorchester (ASJ) sein 50-jähriges Bestehen mit einem beeindruckenden Jubiläumskonzert im ausverkauften Großen Saal der Elbphilharmonie. Das Konzert, das von den rund 80 jungen Musikerinnen und Musikern des Orchesters unter der inspirierenden und feinfühligen Leitung von Sebastian Beckedorf unter der anfänglichen Mitwirkung des Mädchenchor Hamburg unter der Leitung von Gesa Werhahn gestaltet wurde, bot ein außergewöhnliches und abwechslungsreiches Programm und begeisterte das Publikum vom ersten Moment an.
Zu dem besonderen Anlass des 50-jährigen Bestehens des ASJ richtete Hamburgs Schulsenatorin Frau Ksenija Bekeris nach der Pause ein Grußwort an das Publikum, in welchem sie die langjährige kulturelle Bedeutung des Orchesters für Hamburg hervorhob. Sie würdigte das ASJ als ein Beispiel dafür, wie die musikalische Förderung junger Talente über Generationen hinweg inspiriert und die kulturelle Landschaft in Hamburg noch immer nachhaltig prägt.
Das Konzert begann stimmungsvoll mit einem a-cappella-Einsatz des Mädchenchor Hamburg, geleitet von Gesa Werhahn. Diese hatte die Sängerinnen geschickt auf der Bühne verteilt platziert, wodurch ein außergewöhnliches Klangerlebnis entstand. Ein besonderer Genuss war anschließend die klangliche Vielfalt und Feinheit des Orchesters bei der musikalischen Vereinigung mit dem Mädchenchor bei der Darbietung von Debussys „Trois Nocturnes“.
Ein erster Glanzpunkt des Abends im Zusammenwirken von Chor und Orchester war anschließend die Uraufführung von Ettore Prandis „Elegie an die Zeit“. Dieses eigens für das Jubiläum komponierte Werk, das moderne Klänge mit lyrischen Elementen verband, bot allen Musikerinnen und Musikern die Gelegenheit, ihre Vielseitigkeit und Ausdruckskraft eindrucksvoll unter Beweis zu stellen und war ein besonderes Erlebnis. Dies insbesondere auch deswegen, da der Komponist persönlich anwesend war und sein Werk selbst dirigierte.
Nach der Pause folgte in mitreißender Weise die Darbietung von Smetanas „Die Moldau“, in der das Orchester meisterhaft die musikalische Erzählung des Flusses mit großer Präzision und emotionaler Tiefe zum Ausdruck brachte. Mit einer faszinierenden Dynamik und großem klanglichen Feingefühl gelang es den jungen Musikerinnen und Musikern, die Reise des Flusses im Saal lebendig werden zu lassen – von den anfänglichen leisen Quellen bis hin zu den majestätischen, kraftvollen Klängen im Finale, die die gesamte Weite und Kraft der Moldau spürbar machten.
Ebenso beeindruckend und ein weiteres Highlight zum Schluss des Konzertvormittags war die Interpretation von Auszügen aus Strauss’ „Der Rosenkavalier“. Hier überzeugte das Orchester mit faszinierender Präzision und emotionaler Tiefe. Insbesondere auch die Soli des Konzertmeisters David Wurm im berühmten „Rosenkavalier-Walzer“ begeisterten das Publikum mit technischer Brillanz und einem schwelgerischen Klang. Die jungen Musikerinnen und Musiker meisterten die anspruchsvolle Partitur mit einer Leichtigkeit, die ihre hohe musikalische Reife eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Das Publikum, darunter viele Ehemalige und Freunde des Orchesters, belohnte die Darbietungen mit stehenden Ovationen.
Das Jubiläumskonzert war ein voller Erfolg und zeigte erneut eindrucksvoll, dass das Albert Schweitzer Jugendorchester auch nach fünf Jahrzehnten ein musikalisches Aushängeschild Hamburgs und ein inspirierendes Beispiel dafür ist, was junge Menschen mit Leidenschaft und Talent erreichen können. Das ASJ bleibt ein Leuchtturm der musikalischen Jugendförderung in Hamburg und darüber hinaus.