Stand 16.11.2024

Ivar Buterfas-Frankenthall hat nicht nur für sein bemerkenswertes Alter von 90 Jahren einen tollen Auftritt geboten, sondern die gesamte Aula emotional sowie informativ und äußerst spannend unterhalten. Lehrer, Polizisten und Schüler, alle klebten wir an seinen Lippen und hörten gebannt zu. Die Stimmung: Erwartungsvoll. Aber man wurde nicht enttäuscht, Ivar Buterfas-Frankenthal führte geschichtliche Ereignisse auf, schilderte persönliche Erlebnisse und gab Einblicke in diese unvorstellbar grausame Zeit. Besonders ein Ereignis, welches nicht nur Buterfas-Frankenthal, sondern auch dem gesamte Publikum in Erinnerung bleiben wird, soll hier Erwähnung finden: Als sechsjähriger Halbjude (Mutter christlich, Vater jüdisch) besuchte Ivar eine Hamburger Schule. Eines Tages versammelte sich die gesamte Schülerschaft auf dem Schulhof, als der Schulleiter zwei Schüler vortreten lässt, einer von ihnen: Ivar Buterfas. Er hätte hier nichts zu suchen, solle nach Hause gehen und nie wiederkehren, so in etwa die Worte des Schulleiters. Doch nach Hause sollte er so schnell nicht kommen, denn die Hiltlerjungen und -mädchen, Teenager von über 14 Jahren, die Hitler und seinen Nationalsozialisten folgten, verfolgten ihn und wollten den Halbjuden bei lebendigem Leibe „rösten“. Dafür stellten sie Ivar auf ein Abflussgitter; den Schacht darunter hatten sie zuvor mit brennendem Papier gefüllt. Nur durch verzweifelte Hilferufe gelang dem Sechsjährigen die Rettung durch einige nicht antisemitische Passant*innen.
Dass Herr Buterfas-Frankenthal heute noch Alpträume hat, verwundert keineswegs, aber dass es keinem von uns, WIRKLICH KEINEM von uns einmal ähnlich wie den Verfolgten im Dritten Reich ergehen darf, sollte uns durch diese besondere Stunde in der Aula noch einmal klar werden.
Danke für dieses unvergessliche Erlebnis und für Ihre zahlreichen Aufklärungsarbeiten in ganz Europa, Herr Buterfas-Frankenthal!
(Oscar Zickur, Klasse 8a)