„Hier wird heute Geschichte geschrieben!“ – Die 10a bei einer symbolischen Straßenumbenennung
Im vergangenen Schuljahr haben wir als 10a im Geschichtsunterricht eine Projektarbeit zum Thema Kolonialismus durchgeführt. In Kleingruppen haben wir untersucht, wie Hamburg mit seinem kolonialem Erbe umgeht und welche Orte im Stadtbild noch heute an Hamburgs koloniale Vergangenheit erinnern.
Neben dem großen Bismarck-Denkmal oder dem Tansaniapark gibt es auch zahlreiche Straßennamen, die einen kolonialen Bezug haben. Eine Kleingruppe konzentrierte sich auf die Straßen „Woermannsweg“ und „Woermannstieg“ in der Nähe unserer Schule. Bei der Recherche zu diesen Straßen stießen wir auf die Initiative Postkolonial, die sich dafür einsetzt, kolonialbelastete Straßennamen umzubenennen und stattdessen Opfer und Leidtragende des Kolonialismus mit Straßennamen zu ehren. Seit über 8 Jahren haben die Aktivist*innen für die Umbenennung der beiden Straßen gekämpft. Jetzt hat der Senat darüber abgestimmt und entschieden, dass der „Woermannsweg“ zukünftig „Louisa-Kamana-Weg“ und der „Woermannstieg“ bald „Cornelius-Fredericks-Stieg“ heißen soll. Damit werden in Hamburg zum ersten Mal überhaupt kolonialbelastete Straßennamen geändert. Eine Aktivistin von Postkolonial hat es so formuliert: „Mit der Umbenennung dieser beiden Straßen wird hier heute Geschichte geschrieben.“
Als 10a durften wir an der symbolischen Umbenennung der beiden Straßen teilnehmen und haben so direkt miterlebt, wie sich Hamburg seiner kolonialen Verantwortung annimmt. Neben Aktivist*innen von Postkolonial waren auch Vertreter*innen der Black-Community und als Ehrengast Gaob Cornelius Fredericks, der Nachfahre des berühmten Widerstandskämpfers Cornelius Fredericks, nach dem der Woermannsstieg nun umbenannt werden soll, dabei.
Oscar, 10a